Im folgenden Blog geht es um die Lagerung von Waren in ausländischen Lagern. Dies ist vor allem im Bereich Onlinehandel, E-Commerce (Amazon FBA) von Bedeutung. Doch wo sind die steuerlichen Risiken? Was sollte ich beachten?
Allgemein
Sobald ein Lager im europäischen Ausland bezogen wird, kommt es zu steuerrechtlichen Konsequenzen. Aus diesem Grund sollte man sich vorher genau überlegen, ob ein europäisches Lager sinnvoll ist und letztendlich auch kostensparend.
Steuerrechtliche Konsequenzen (Umsatzsteuer)
Grundsatz
Vereinfacht ist zu sagen, dass eine Lieferung dort zu besteuern ist, wo sie anfängt. Dies bedeutet, bei einer Warenlieferung aus einem europäischen (zum Beispiel Polen) Lager, steht dem polnischen Staat Umsatzsteuer zu. Es sind somit Umsatzsteuer Zahlungen an das polnische Finanzamt zu leisten.Die Rechnung ist mit polnischer Umsatzsteuer auszustellen.
Steuerliche Registrierung
Sobald ein Lager im europäischen Ausland bezogen wurde, muss sich das Unternehmen dort registrieren. Schon hierbei entstehen die ersten Probleme, da jedes Land unterschiedliche Prozesse und Vorgehensweisen hat. Des weiteren ist es auch nicht immer leicht alle Informationen in englischer Sprache zu bekommen.
Umsatzsteuer
Wie oben bereits erwähnt, müssen die Lieferungen der Umsatzsteuer des jeweiligen Landes unterworfen werden. Es müssen regelmäßig Umsatzsteuervoranmeldungen dem jeweiligen Finanzamt des Landes übermittelt werden. Hierbei kann es zu folgendem Problem kommen:
- Das Umsatzsteuerrecht des jeweiligen Landes muss gekannt und angewendet werden.
- Die jeweiligen Steuersätze des Landes müssen richtig angewendet werden. Zum Beispiel gibt es auch in vielen europäischen Ländern ermäßigte Steuersätze (ähnlich des 7% ermäßigten Steuersatz in Deutschland)
- die Meldungen müssen fristgerecht übermittelt und gezahlt werden. Auch hier gibt es länderspezifische Besonderheiten (Frankreich erlaubt zum Beispiel nur einen Einzug
Besonderheiten:
Es gibt allerdings auch Ausnahmen von Grundsatz. Ab einer bestimmten Umsatzgröße in ein europäisches Land (Lieferschwelle) verlagert sich das Umsatzsteuerrecht in das Empfängerland. Auch ein freiwilliger Verzicht möglich. (Näheres im letzten Blog)
Kosten:
Häufig müssen Experten, Drittanbieter, etc. für die Meldungen beauftragt werden. Dies ist mit Kosten gebunden.
- Eine Registrierung in einem europäischen Land kostet im Schnitt zwischen 300-500 € je Land.
- Bei einer Umsatzsteuer Voranmeldung ist (je nach Umfang) zwischen 80-150 € je Land und Monat zu rechnen.
Aus diesem Grund ist genau zu prüfen, ob sich die Lagerung im Ausland rentiert.
Fazit
Jeder Onlinehändler muss prüfen, ob sich die Lagerung im Ausland lohnt. Hierbei sind die Faktoren Kosten, Umsatzsteuersätze und Steuerliche Konsequenzen zu berücksichtigen. Dies ist häufig ein komplexer Vorgang, den Sie am besten mit einen Experten zusammen machen sollten.
Wir betreuen unsere Onlinehändler auch in diesen Fragen. Aus einem Netzwerk an Partnern und Softwarelösungen erstellen wir die für Sie beste Vorgehensweise. Sprechen Sie uns an und wachsen Sie im europäischen Ausland.